Button Menu mobile

393
WENDEROTH, FREDERICK AUGUST

Kassel 1819 - 1884 Philadelphia

Das kurfürstliche Reitpferd Seraskier mit Wärter Withard und türkischem Herrn.


Öl auf Leinwand,
mgr. "AW" (ligiert) u. dat. 1843 u.r.,
44x58,5 cm

(Please scroll down for the English version.)

Dem angebotenen Gemälde wird ein handgeschriebenes Dokument von 1843(?) beigegeben und eine neue Abschrift (jeweils gerahmt), die dem ehemaligen Besitzer des Pferdes, Herrn G. Windemuth gehörten.

Frederik-August Wenderoth, Sohn des Malers Carl Wenderoth, war ein aus Kassel stammender Maler, Fotograf, Graveur und Lithograf, der bekannt war für seine Porträt-, Tier- und Landschaftsdarstellungen. Nach einem Aufenthalt in Paris und einer Reise durch Algerien emigrierte Wenderoth 1849 mit seinem Freund und Wegbegleiter Carl Christian Nahl in die USA, wo er anfangs in New York beim Künstler Louis Nagel wohnte. Angesteckt vom kalifornischen Goldfieber reisten Wenderoth und Nahl 1850 per Schiff über Havanna und Panama nach San Francisco und versuchten ihr Glück am Yuba River. So begann Wenderoth bald Bergleute zu zeichnen und sie in Daguerreotypien festzuhalten. Wenderoth und Nahl produzierten in der Folge Gemälde und Lithografien von Bergbauszenen sowie Porträts, die sie zunächst in Sacramento, ab 1852 in San Francisco anfertigten. Wenderoth etablierte sich in der Folge als Daguerreotypist, Maler und Illustrator. So arbeitete er etwa für die Zeitung Harpers′s Weekly, was ihm weitere Reisen in die Südsee und nach Australien ermöglichte.

Der dargestellte Schimmel "Seraskier" wurde 1826 in Beberbeck aus der Verbindung zweier arabischer Pferde gezeugt, die der Kurfürst Wilhelm II. von Hessen erworben hatte. Beim knienden Herrn auf dem Bild soll es sich um Wärter Withard handeln. Im Hintergrund lässt sich eine Dame erkennen, die sich in Begleitung von "zwei damalig bekannten Mädchenjägern" für den Ritt vorbereitet. Seraskier war bis zum Sommer 1843 - als das Gemälde entstand - kurfürstliches Reitpferd, musste aber infolge "überaus heftigen Temperaments" aus dem Marstall weggebracht und an Rittmeister von Eschstruth zu Kassel verkauft werden. Danach gelangte der Hengst für eine gewisse Zeit an den Oberpolizeikommissar und späteren Kassier der kurfürstlichen Landeskreditkasse G. Windemuth.

Gemäss dem erwähten Dokument wurden die
Personen von Charles Christian Nahl (Cassel 1818-1878 San Francisco), dort als Carl Mahl bezeichnet, ausgeführt.

 

 The work on offer comes with a framed handwritten document probably dating from 1843 as well as a framed later transcription. Both documents belonged to G. Windemuth, the former owner of the horse.

The here depicted grey horse “Seraskier” was born in 1826 in Beberbeck as the product of a union between two Arabian horses which had been acquired by William II, Elector of Hesse. The gentleman on his knees is thought to depict keeper Withard. In the background one can identify a lady preparing for a ride in the company of “two then familiar philanderers”. Seraskier served as a hack or riding horse for the Electorate until the summer of 1843, the time the present work was produced. However, the horse had to be taken away from the stables and sold on to cavalry captain Eschstruth zu Kassel due to its “effervescent temper”. Subsequently, the stallion ended up in the possession of the lord high commissioner and future treasurer of the Electorate’s loan bank, G. Windemuth. According to the mentioned document the persons have been painted by Charles Christian Nahl (Cassel 1818-1878 San Francisco).

Estimation CHF 12'000
EUR 12'000
USD 12'903
Zuschlag CHF 26'000
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.
Oder bieten Sie live über Invaluable oder Lot-Tissimo.
Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Bestimmen Sie selber, ob Sie alle Cookies akzeptieren oder nur die für die Funktion der Website technisch Notwendigen. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.