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CAROSELLI, ANGELO

1585 Rom 1652

Una Sibilla.


Öl auf Holz,
verso a. altem Etikett bez. "(...) Caroselli",
ø 34 cm

Provenienz: Dr. Fröhlich; F.D. Lycett Green, 1929; Thomas Agnew & Sons, London 1960; Sotheby′s, London, 6. Juli 1983, Lot-Nr. 35 (als authentisches Werk von A. Caroselli versteigert); Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Daniela Semprebene, Angelo Caroselli (1585-1652). Un pittore irriverente, Rom 2011, S. 97 (mit Abbildung).

Der geschickte Maler und Kopist Angelo Caroselli war der Sohn eines Kunsthändlers und verfügte über keine ordnungsgemässe Malerausbildung. Sein eklektizistischer Stil orientierte sich hauptsächlich an seinem Vorbild Michelangelo Caravaggio, von dem er sich jedoch durch eine kräftigere Farbigkeit und sorgfältig ausgeführte, lebendige Kompositionen unterschied. Besonderes Geschick besass er in der Nachahmung grosser Meister wie Raffael, Carracci und Tizian, deren Werke er verblüffend ähnlich zu kopieren verstand. 1608 wurde Caroselli im Künstlerverzeichnis der Accademia di San Luca in Rom aufgeführt und 1635/36 als Akademiker in deren Liste aufgenommen. Da er nie unter dem Patronat eines Meisters gestanden hatte, gelang es ihm nur schwer, von seiner künstlerischen Produktion zu leben. Mit Ausnahme von etlichen erhaltenen Altarbildern in Rom, unter anderem in der Peterskirche, gelten seine Werke als selten und zum Teil verschollen.

In Angelo Carosellis Werk "Una Sibilla" tritt eine anmutige Frauengestalt aus dem dunklen Bildgrund des Medaillons hervor. Die Prophetin im Dreiviertelprofil trägt ein italienisches Gewand und einen Hut mit Schleier. Dieser Figurentypus ist gemäss der Kunsthistorikerin Daniela Semprebene den 1620er Jahren und damit der ersten Periode von Carosellis Oeuvre zuzuweisen. Der Künstler bedient sich dabei verschiedener, an Caravaggio gemahnender Ausdrucksmittel, wie etwa die ausgeprägte Hell-Dunkel-Malerei und das integrierte Blumenstillleben. Ungewöhnlich ist das kleine Fenster hinter der Blumenvase, das den Blick auf einen Landschaftsausschnitt freigibt.

Estimation CHF 12'000
EUR 12'000
USD 12'903
Zuschlag CHF 14'000
Zuschlag vorläufig,
Angaben ohne Gewähr
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.
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