"Intérieur sous la lampe".
Öl auf Malkarton,
Sig.-Stpl. u.r., verso a. Galerie-Etikett betitelt,
28x26,5 cm
Provenienz: Familie des Künstlers; Galerie Paul Vallotton, Lausanne, 1982, Nr. 73′290; Privatbesitz, Schweiz.
Literatur: Antoine Salomon/Guy Cogeval, Vuillard. Le Regard innombrable. Catalogue critique des peintures et pastels, Bd. 1, Paris 2003, S. 278, Nr. IV-91 (mit Abbildung).
Édouard Vuillard, der als Zehnjähriger mit der Familie nach Paris kam, begann seine künstlerische Ausbildung an der Académie Julian und studierte später an der Académie des Beaux-Arts. Er verkehrte mit Lugné-Poe, Maurice Denis und Pierre Bonnard, stand unter dem Einfluss von Odilon Redon und gehörte 1889 zur Gruppe der Nabis. Wie viele Künstler seiner Zeit war er fasziniert von der Welt des Theaters und stand vom Beginn seiner Laufbahn an in enger Verbindung zu ihr: Die erste Einzelausstellung wurde ihm 1891 in den Räumen der Revue Blanche zuteil. Er entwarf Programme und Plakate für das Théâtre de l′Oeuvre und dekorierte die Comédie des Champs-Elysées und das Théâtre Chaillot.
In den 1890er Jahren beschäftigte sich Édouard Vuillard mit Darstellungen von Interieurs, die ihn bekannt machen sollten. Diese Ansichten zeigen oft intime Szenen mit Mutter, Schwester oder Personen aus dem Freundeskreis. Die Kompositionen waren zumeist in gedämpfter Farbigkeit und ohne sichtbare Lichtquelle gehalten. Zu diesen Arbeiten zählt auch das vorliegende Werk, das um 1893 entstanden ist.