A137 Frühjahr 2024 : Internationale Kunst

16 Internationale Kunst 315 AGASSE, JACQUES-LAURENT (GENÈVE 1767 – 1849 LONDON) «LE MOT DIFFICILE». Öl auf Lwd., doubliert, mgr. u.l., verso a. Etikett betitelt, 61 x 51 cm CHF 70000.– / EUR 74000.– Provenienz: Privatsammlung, England; Galerie Bollag, Zürich, 1921; Privatsammlung, Frankreich; Privatbesitz, Schweiz. Ausstellungen: Schweizer Maler im Zeitalter des Klassizismus und der Romantik, Kunsthaus Zürich, 1.-19. September 1936; Kirchgemeindehaus, Wädenswil, 1955; Jacques-Laurent Agasse (1767-1849) ou la séduction de l‘Angleterre, Musée d‘art et d‘histoire, Genf, 10. November 1988 - 22. Januar 1989/Tate Gallery, London, 15. Februar - 2. April 1989 (verso Etikett), Nr. 46. Literatur: Daniel Baud-Bovy, Peintres Genevois 1766-1849, Genève 1904, S. 121; Charles Frederick Hardy, J.L. Agasse. His Life, his Work, Genè- ve 1905, S. 126f. Der Tiermaler Jacques-Laurent Agasse zeigte bereits in jungen Jahren grosses Interesse am Zeichnen, das in ihm durch ein illustriertes Exemplar von Buffons «Histoire naturelle» geweckt worden war. Nach ersten künstlerischen Gehversuchen an der Genfer École de Dessin du Calabri begab er sich mit 19 Jahren nach Paris, wo er sich in Jacques-Louis Davids Atelier weiterbilden liess. Parallel zu seinem Malereistudium widmete er sich der Tieranatomie und Sezierung an einer Tierarztschule und am Naturhistorischen Museum. Im Zuge der Französischen Revolution wurde er zur Rückkehr nach Genf gezwungen. Auf Anraten seines Bekannten und späteren Freundes George Pitt, der den Künstler als zukünftiger 2nd Baron Rivers auch in den folgenden Jahren rege unterstützen sollte, ging er zwecks pferde- und hundezuchtspezifischen Studien nach England. Nach einem Intermezzo in der Calvinstadt kehrte Agasse im Jahr 1800 nach London zurück und etablierte sich hier bald als Tier- und namentlich als Pferde- und Hundemaler. So etwa erhielt er von George IV. den Auftrag, die königliche Menagerie mit Darstellungen von wilden und exotischen Tie- ren auszustatten. Ebenso präsentierte er seine Werke zwischen 1801 und 1845 regelmässig an den Ausstellungen in der Royal Academy. Neben Tierkompositionen schuf Agasse auch Genrebilder, Landschaften und Porträts sowie Illustrationen für Biologiefachbücher. Das vorliegende, um 1820 zu datierende Gemälde gehört zu Agasses späterem Oeuvre und entstand während seiner Zeit in England. Da der Künstler ab 1810 bei George Booth wohnte und dessen Kinder ihm oft als Modelle zur Verfügung standen, ist es gut möglich, dass es sich beim kleinen Protagonisten unseres Gemäldes ebenfalls um eines dieser Kinder handelt. Die beschauliche Komposition zeigt den Knaben in Begleitung einer Katze bei ersten Leseversuchen am Kamin. For an english translation and more illustrations of this lot please refer to our online catalogue www.dobiaschofsky.com .

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