A137 Frühjahr 2024 : Internationale Kunst

59 Internationale Kunst 390 KÖNIG, LEO VON (BRAUNSCHWEIG 1871 – 1944 TUTZING) NACHTSZENE MIT ELEFANTEN- UND KAMELREITER. Öl auf Leinwand, sig. u. dat. (19)11 u.r., 103,5 x 73 cm CHF 7500.– / EUR 8000.– Als Sohn eines preussischen Generals genoss der deutsche Künstler Leo Freiherr von König eine solide künstlerische Ausbildung. Nach seiner Studienzeit an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin 1889-1894 verbrachte er drei weitere Jahre an der Akadémie Julian unter Jules- Joseph Lefebvre und Tony Robert-Fleury in Paris. Zurück in Berlin nach Auslandreisen in die Niederlande und nach Spanien, gehörte er neben Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt der jüngeren Generation der Künstlergruppe «Berliner Secession» bis zu deren Auflösung an. König machte sich in den Berliner Kreisen einen Namen als geachteter Porträtmaler und fertigte Bildnisse von Künstlerkollegen wie Käthe Kollwitz oder einflussreichen Personen aus dem Grossbürgertum an. In Berlin war er ausserdem im Kunstgewerbemuseum als Mallehrer tätig; zu seinen Schülern gehörten unter anderen John Höxter und Annemarie Epstein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden Königs Werke aus den Museen verbannt, obwohl Königs eigene Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus als ambivalent gilt. 1943, nach der Zerstörung seines Ateliers durch Fliegerbomben, verliess König Berlin und zog ins bayerische Tutzing, wo er bis zu seinem Tod lebte. Neben seinen zahlreichen Porträts sind Tierdarstellungen, mythologische Sujets und auch Landschaftsdarstellungen in seinem Oeuvre zu finden. Dieses ist vor allem durch eine gedeckte Farbpalette und einen breiten, virtuosen Farbauftrag bestimmt. Seine Vorbilder fand der Deutsche bei den niederländischen und spanischen Meistern der Goldenen Zeit wie Diego Velázquez, Jan Vermeer und Rembrandt, sowie bei den frühen Impressionisten.

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