A138 Herbst 2024 : Collection Francis Meyer

20 Collection Francis Meyer 2815 MARQUESTE, LAURENT HONORÉ (TOULOUSE 1848 – 1920 PARIS) «LA CIGALE». Carrara-Marmor, gehauen, seitlich geritzt sig. «Marqueste», verso geritzt bez. «Sé Faise (Société Française) de Sculpture d‘Art» u. num. 4, H: 82 cm (ohne Sockel) CHF 8000.– / EUR 9000.– Auf weissem, dunkel geädertem Calacatta Oro-Marmor. Mandoline restauriert und mit Fehlstelle. Laurent Honoré Marquestes Oeuvre ist den klassischen Traditionen verpflichtet und wird entsprechend dem Neubarock zugerechnet. Un- terrichtet wurde der Künstler zunächst von Jean Alexandre Falguière und François Jouffroy an der Pariser École des Beaux-Arts in Paris. Im Frühjahr 1872 reiste er nach Rom, wo er in der Villa Medici seinen Stu- dien nachging. Über Venedig in die französische Metropole zurückge- kehrt, eröffnete er ein eigenes Atelier und nahm ab 1874 wiederholt am Salon de Paris und an den Weltausstellungen teil. 1893-1900 wirkte er als Professor an der École nationale supérieure des beaux-arts de Pa- ris. Aufgrund seines Rufes erhielt er etliche öffentliche Aufträge, vorwie- gend von der Pariser Stadtverwaltung. Er schuf Allegorien, historische Porträts und mythologische Gruppen, die bis heute in den Tuilerien, im Jardin du Luxembourg oder vor dem Pariser Rathaus stehen. Die angebotene Komposition zeigt einen sitzenden weiblichen Akt mit einer Mandoline im Schoss. Dieses Zupfinstrument europäischer Herkunft ist seit dem 17. Jahrhundert insbesondere für das Tremolo bekannt – in der Musik eine rasche Ton- oder Akkordwiederholung, die der Figur zu ihrem Namen verholfen haben dürfte.

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