A138 Herbst 2024 : Collection Francis Meyer

24 Collection Francis Meyer 2819 MORELLI, ALFREDO (ITALIEN, 19./20. JH.) TÄNZERIN MIT FEDERSCHMUCK AUF DEM HAUPT. Carrara-Marmor, gehauen, verso geritzt sig. «A. Morelli», a. Sockel bez. «A. Frilli. Florence», H: 80 cm CHF 3500.– / EUR 3800.– Finger an einer Hand restauriert. Das Sujet ist sowohl für Alfredo Morelli als auch für Antonio Frilli belegt. 2820 GORI, AFFORTUNATO (FLORENZ UM 1869 – 1925 PARIS) NYMPHE MIT BLUMEN. Carrara-Marmor, gehauen, verso a. Sockel sig. «A. Gory», H: 83 cm (mit Sockel) CHF 4000.– / EUR 4300.– Sockelkanten minim bestossen. Verso wenige kleine restaurierte Bes- tossungen. Marmor ist eines der wichtigsten Materialien in der Kunstgeschichte, insbesondere in der Architektur und Bildhauerei. Seit der Antike wur- de es aufgrund seiner ästhetischen und physischen Eigenschaften hochgeschätzt und vielseitig verwendet. Während die Marmorskulp- turen der Antike einst polychrom gefasst waren, gewann der weisse Carrara-Marmor in der Renaissance an Bedeutung. Künstler der Re- naissance und des Klassizismus bevorzugten das toskanische Gestein besonders für ihre menschlichen Figuren, da seine Transluzenz eine lebendige, hautähnliche Wirkung erzeugte. Nachdem im Barock ver- mehrt farbige Marmorsorten zur Erzielung prunkvoller, dynamischer Effekte verwendet worden waren, gewann der weisse Marmor in der Bildhauerkunst des 19. Jahrhunderts wieder an Bedeutung. Nach der Jahrhundertwende erweiterten die Künstler zunehmend ihr Materialre- pertoire und experimentierten im Art nouveau und Art déco mit neuen Produktionstechniken. Der aufwendige Abbau, der schwierige Trans- port und die begrenzte Verfügbarkeit machten Marmor zugleich zu ei- nem begehrten Material und Statussymbol. Bis heute gilt der Werkstein als edel, klassisch und zeitlos. 2819

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