A138 Herbst 2024 : Internationale Kunst
59 Internationale Kunst 390 ACKERMANN, MAX (BERLIN 1887 – 1975 UNTERLENGENHARDT) «ABSTRAKTE KOMPOSITION». Öl auf Hartplatte, verso Max Ackermann-Archiv-Nr. ACK3489, 100 x 65 cm CHF 8000.–* / EUR 9000.–* Provenienz: Gertrud Ackermann (verso Stpl.); Privatbesitz, Schweiz. Das vorliegende Gemälde ist im Max Ackermann Archiv, Bietigheim-Bissingen, registriert. Max Ackermann wuchs als Sohn des Bildhauers Adalbert Reinhold Ackermann in Berlin und später in Illnau bei Thüringen auf. Dort begann er eine Lehre als Porzellanmodelleur und erhielt ab 1906 eine Kunstausbildung am Grossherzoglichen Kunstgewerblichen Seminar in Weimar sowie als Schüler von Henry van de Velde. 1908 besuchte er die Dresdener Kunstakademie, danach kurzzeitig die Münchner Akademie bei Franz von Stuck. 1912 siedelte er nach Stuttgart über. An der Königlichen Akademie der bildenden Künste lernte er Adolf Hölzel und dessen Kunsttheorien kennen und fand Zugang zur abstrakten, «absoluten» Malerei. Während dem Ersten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, nach Verwundung und Lazarettaufenthalt jedoch für untauglich gehalten und wieder entlassen. In den 1920er Jahren gründete der Maler eine «Lehrwerkstatt für Neue Kunst» in Stuttgart. Gleichzeitig stand er in Kontakt mit dem ungarischen Tänzer, Choreografen und Tanztheoretiker Rudolf von Laban sowie der Stuttgarter Üecht-Gruppe um Willi Baumeister und Oskar Schlemmer. 1920 beteiligte er sich an einer Präsentation der Üecht-Gruppe, und 1924 fand seine erste Einzelausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart statt. Auf einer Studienreise nach Paris 1926 lernte er den österrei- chischen Architekten Adolf Loos kennen, und zwei Jahre später kam es im Stuttgarter Kunsthaus Schaller zur wichtigen Begegnung mit Wassily Kandinsky und George Grosz. 1930 führte der Künstler an der Volkshochschule in Stuttgart ein Seminar für «Absolute Malerei». Als man ihn sechs Jahre später mit einem Lehrverbot belegte, schloss er sich den Höri-Künstlern um Erich Heckel und Otto Dix an und zog an den Bodensee. 1937 wurde Ackermanns Werk von den Nationalsozialisten für «entartet» erklärt. Mit der Zerstörung seines Ateliers bei einem Bombenangriff 1939 gin- gen auch viele frühe Arbeiten verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte Ackermann zwischen seinem Wohnort am Bodensee und Stuttgart. 1949 präsentierte er seine Arbeiten an der Zürcher Ausstellung «Kunst in Deutschland 1930-49», wodurch er international Beachtung fand. 1956 berief ihn der «Künstlerbund Baden-Württemberg» als Nachfolger des verstorbenen Willi Baumeister in den «Rat der Zehn», und im Jahr darauf zog Ackermann endgültig nach Stuttgart. 1967 erfolgte eine umfassende Retrospektive des Künstlers mit Stationen in Koblenz, Kaiserslautern, Konstanz, Wolfsburg und Köln.
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