A138 Herbst 2024 : Schweizer Kunst

22 Schweizer Kunst 23 BILLE, EDMOND (VALANGIN 1878 – 1959 SIERRE) «PAYSANNES ET SOLDAT». Öl auf Leinwand, sig. u. dat. 1916 u.l., verso a. Etikett betitelt, 70 x 115 cm CHF 30000.– / EUR 33000.– Ausstellung: Rétrospective Edmond Bille, 36e Salon des Antiquaires, Palais de Beaulieu, Lausanne, 19.–27. November 2005. Literatur: Pascal Ruedin, D‘Edmond Bille à Kirchner. Ruralité et modernité artistique en Suisse (1900-1930), Moudon 2003, S. 171; Bernard Wyder, Edmond Bille. Une monographie, Genf 2008, S. 108, Nr. 206 (mit ganzseitiger Abbildung). Edmond Bille lernte 1894/95 an der École des Beaux-Arts in Genf und anschliessend zwei Jahre an der École Nationale des Arts Décoratifs und der Académie Julian in Paris, wo er sich ein Appartement mit Charles L‘Eplattenier teilte. Ende des Jahrhunderts gründete er mit Hans Widmer und Jakob Herzog eine Künstlerkolonie in Brienzwiler, wo er sich wiederholt für mehrere Monate aufhielt. Der ländliche Charakter der Schweiz und namentlich das Wallis zog ihn ausgesprochen an. Mit seiner Frau zog Bille 1904 nach Sierre und liess sich ein grosses, im Volksmund als «Château du peintre Bille» geläufiges Atelierhaus errichten. Seine neue Heimat verliess er nur noch für kurze Aufenthalte in Italien und in Portugal. Künstlerisch widmete er sich besonders der alpinen Landschaftswiedergabe und idealisierten Szenen des bäuerlichen Lebens. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges engagierte er sich zunehmend politisch und sozial, was sich auch in seinen Arbeiten wie etwa der Holzschnittfolge «Une danse macabre» niederschlug. Nach dem Krieg erweiterte er sein Repertoire um Bildthemen des Nationalismus, des gesellschaftlichen Lebens und um Dekorationen sakraler und profaner Bauten. Der Höhepunkt künstlerischer und institutioneller Anerkennung erreichte ihn Mitte der 1930er Jahre. Neben Gemälden schuf Bille auch Druck- und Werbegrafiken sowie Buchillustrationen. E. Bille im Wallis.

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