A139 Frühjahr 2025 : Internationale Kunst

9 Internationale Kunst 307 COECKE VAN AELST, PIETER I (AALST 1502 – 1550 BRÜSSEL) Werkstatt – Workshop AUFERSTEHUNG CHRISTI. Öl auf Holz, 102 x 63,5 cm CHF 6000.– / EUR 6500.– Verso der Heilige Bernhard von Clairvaux (zu restaurieren). Literatur: Edwin Buijsen, Pieter Coecke van Aelst. De Intocht in Jeruzalem. Retabelfragmenten in Diaspora, tijdelijk weer bijjen, Uitgelicht, Maast- richt, Mai 2000, S. 9-31. In den südlichen Niederlanden fielen bereits im 16. Jh. viele Altarbilder dem Ikonoklasmus (1566) oder den Plünderungen im Zusammenhang mit dem Achtzigjährigen Krieg (1568-1648) zum Opfer. Regelmässig wurden ältere Altarbilder durch neue, aktualisierte ersetzt. Kaum hatten die alten Kompositionen ihre Funktion verloren, so pflegte man sie in Stücke zu zerlegen und zum Verkauf anzubieten. Über den Kunsthandel gelangten die Fragmente so in Privatsammlungen und Museen. Ein ähnliches Schicksal ereilte die Werkstattarbeit von Pieter Coecke van Aelsts «Auferstehung Christi», die ursprünglich zu einem Altarretabel mit der Passion Christi gehörte. Beim Werk dürfte es sich um eine der bislang fehlenden Tafeln eines rechten Retabelflügels handeln. Weitere Stücke desselben Altaraufsatzes befinden sich heute im Bonnefantenmuseum in Maastricht, im Städtischen Museum Simeonstift in Trier, in der Michaelis Collection in Kapstadt, im Jagdschloss Grunewald in Berlin und in einer Privatsammlung in Lissabon. Die Tafeln sind der südniederländischen Maltradition zuzuordnen, deren Formensprache von der italienischen Renaissance beeinflusst ist. Das einst rund drei mal drei Meter grosse Retabel dürfte gemäss Edwin Buijsen in den 1530er Jahren entstanden sein. Als ursprünglichen Verwendungsort vermutet der Autor eine Kirche in der Nähe der belgischen Stadt Sint-Truiden. Zudem weist er darauf hin, dass Pieter Coecke van Aelst wahrscheinlich nicht selbst an der Malerei beteiligt war, sondern sie von seinen Werkstattmitarbeitern im Rahmen standardisierter Ar- beitsabläufe anfertigen liess. Verso.

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