DOBIASCHOFSKY -Fondée en 1923
XII Franz Josef Dobiaschofsky ein Vorfahre von ihm gewesen sei oder nicht. Da sich aber kei- ne Nachkommen des Malers ermitteln lies- sen, blieb die Recherche erfolglos. Zurück in die Schweiz. August Dobiaschofs- kys doppelter Erfolg mit Vergolder- und Rahmengeschäft einerseits und Kunsthan- del anderseits sprach sich Mitte der 1930er- Jahre auch in seiner alten Heimat herum. 1935 verzeichnete die Berner Fremdenpoli- zei die Ankunft eines gewissen Herbert Do- biaschofsky aus Wien, der zwei Jahre später ebenfalls als Vergolder vermerkt wurde. Her- bert war August Dobiaschofskys erster Sohn aus einer früheren Liaison während dem Ersten Weltkrieg und somit ein Halbbruder von Hans und Susanne Dobiaschofsky. 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Welt- kriegs, zog das Einrahmungsgeschäft von der Tscharnerstrasse 13 an den Hirschen- graben10, wobereitsder Kunsthandelszweig sein Domizil hatte. Im gleichen Jahr gesellte sich zum 16-jährigen Hans Dobiaschofsky ein Schwesterchen namens Susanne. 1943 erhielt die nunmehr vierköpfige Familie die Schweizer Staatsbürgerschaft. Zurück nach Österreich, das seit 1938 fest in der Hand der Nationalsozialisten war, wollten die Do- biaschofsky definitiv nicht mehr. Angespannte Familienverhältnisse Da die Halbbrüder Hans und Herbert Dobia- schofsky in etlichen Belangen zu Meinungs- verschiedenheiten neigten, gingen sie im Ge- schäft verschiedeneWege: WährendHerbert sich als Rahmenmacher engagierte, widmete sich Hans mehr und mehr dem Kunsthandel. Am 14. März 1956 starb August Dobia- schofsky 71-jährig. Er, der eigentlich am liebsten gezeichnet oder eigene Schmuckdo- sen entworfen und vergoldet hätte, verliess gegen Ende seines Lebens kaum noch das Haus. Seit seiner Kriegsverletzung bekunde- te er Mühe mit den Atemwegen, ein Leiden, das sich durch die beim Vergolden entwiche- nen Dämpfe und infolge einer langjährigen Raucherpassion noch verstärkt hatte. Seine Frau Irma überlebte ihn nur um rund zwei Jahre. «OhneMutter hättedasGeschäft nicht funktioniert», ist sich Tochter Susanne auch später noch sicher. Neben der Familie war Irma Dobiaschofsky-Dal Molin für die Führung der Geschäfte zuständig, wohinge- gen das Talent ihres Gatten eher im kreati- ven als im kommerziellen Bereich lag. Die ge- bürtige Badenerin – eine wahre Allrounderin, ein «Zwirbel» – sprach kaum Berndeutsch, sondern blieb bis ans Lebensende ihrem an- gestammten Dialekt treu. Unter ihrer Feder- führung entwickelte sich die gemeinsame 8-Zimmer-Villa an der Hochfeldstrasse 113 zum kulturellen Treffpunkt. Namhafte Gäste waren etwa der deutsche Maler und Radie- rer Paul Geissler (1881-1965) sowie der für seine romantischen Gemälde von Neapel und Capri gefeierte italienische Künstler Eze- lino Briante (1901-1971), der in Bern nicht nur an eigenen Werken arbeitete, sondern Der Garten der Villa mit der neunjährigen Susanne am Brun- nenrand. Aquarell, 1948. Die Villa der Familie Dobiaschofsky an der Hochfeldstrasse 113 in Bern.
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