DOBIASCHOFSKY -Fondée en 1923

XIV 1933) und Gottfried Franz (1803-1873), die Kunstliebhabern auch heute noch ein Begriff sind. Die meisten Schätzpreise lagen zwischen Fr. 300.- und Fr. 800.-. Als «Aus- reisser nach oben» führte das Verzeichnis das mit Fr. 4'000.- taxierte Gemälde «Le- sender Mönch» des Berner Malers Hans Dietzi (1864-1929) an. Der neue Geschäftszweig florierte schnell, der Katalog 3 von 1960 lag bereits in gedruck- ter und schwarzweiss bebilderter Form vor. Während August Dobiaschofsky in seiner ak- tiven Zeit hauptsächlich Werke des 18. und 19. Jahrhunderts favorisiert und veräussert hatte, erweiterte sein Sohn das Repertoire erfolgreich um Arbeiten des 20. Jahrhun- derts. Zum Kundenkreis gehörten etwa die Familie Loeb, das Fürstentum Liechtenstein Etymologisch entstammt das Wort «Auk- tion» dem lateinischen «auctio» und bedeu- tet unter anderem «Vermehrung». Erstmals dürfte der BegriffEnde des 16. Jahrhunderts in England verwendet worden sein, während die Geschichte des Auktionswesens selbst bis weit vor unsere Zeitrechnung reicht. Dem Warenspektrum waren dabei keine Gren- zen gesetzt. Im Verlauf der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Auktions- systeme, wie etwa das niederländische, das amerikanische oder das japanische System. Durchgesetzt hat sich die englische Varian- AUKTIONEN te, die bis heute die Basis für Versteigerun- gen im klassischen Sinn bildet. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Kunstauktionen durch- geführt – zunächst in Tavernen und Kaffee- häusern. Im 18. Jahrhundert etablierten sich erste Auktionshäuser wie etwa Sotheby’s und Christie’s in London oder Dorotheum in Wien. Heute präsentiert sich die prestige- trächtige Branche längst nicht mehr nur der Upperclass, sondern spätestens seit dem Aufkommen von Onlineauktionen in den 1990er- und 2000er-Jahren auch breite- ren Bevölkerungskreisen. Notiz von Hans Dobiaschofsky. Visitenkarte von August Dobiaschofsky. Visitenkarte von Hans Dobiaschofsky. und verschiedene Botschaften in Bern. Hans Dobiaschofsky war stets auf der Suche nach Werken für seine Auktionen, bereitete die Versteigerungen eigenhändig vor und führte durch diese auchmit demHammer. An seiner Seite stand seine zweite Ehefrau Marianne Dobiaschofsky, die sich in der Abteilung Por- zellan und Antiquitäten engagierte. In der Freizeit widmete sich der Auktionator seiner Segelfliegerleidenschaft und betrach- tete die bernische Heimat gern im eigenen Motorsegler von oben. Als er am17. Novem- ber 2010 im Alter von 87 Jahren verstarb, war er bereits seit rund zwei Jahrzenten im Ruhestand. 1988 hatte er den Betrieb an Marius J. Heer weitergegeben, der das Auk- tionshaus bis heute unter dem angestamm- ten Namen weiterführt.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4OTU=