DOBIASCHOFSKY -Fondée en 1923

XVIII einem Händlerkollegen erste Auktionen auf die Beine stellte. Am 10. April 1959 schliess- lich fand auch die erste Versteigerung im AuktionshausDobiaschofsky statt. Der dazu- gehörige, 300 Werke umfassende Katalog bestand damals noch aus einer akkuraten Schreibmaschinenliste mit überschaubaren 19 Seiten. Bereits bei dieser Premiere liessen sich Höchstpreise von bis zu Fr. 25’000.- er- zielen, etwa mit dem Gemälde «Wein trin- kender Bauer» von Gustave Courbet (1819- 1877). Beflügelt vom Erfolg, vergrösserte sich das Unternehmen in den folgenden Jah- ren sukzessive. 1961 gelangten bereits 700 Objekte zur Versteigerung und 1987, ein Jahr vor dem Besitzerwechsel, rund 2000. Der Kunsthandel in der Schweiz erlebte in den frühen 1960er-Jahren eine neue Hochkonjunktur, die unter anderem von einer erstarkten Kaufkraft und der guten Angebotslage profitierte. Die Schweiz hat- te die Kriegsjahre weitgehend unbescha- det überstanden und die Ein- und Ausfuhr von Kulturgütern war dank einer liberalen Gesetzgebung unbehelligt geblieben. Da- durch gelangte eine erhebliche Menge an Kunstwerken aus dem In- und Ausland auf den Schweizer Kunstmarkt. Das nahm auch Hans Dobiaschofsky wahr, der in seinem Ka- talogvorwort zur zehnten Auktion 1963 von einem «eigentlichen Reservoir alter Kunst- werke» sprach, auf das er zurückgreifen könne. Hans Dobiaschofsky profitierte von der günstigen Ausgangslage auf dem Kunst- markt, denn bereits sein zweiter Katalog verzeichnete gegen 400 Lose. Nach wie vor wurde der Text mit der Schreibmaschine ge- tippt und in 500 Exemplaren vervielfältigt, von denen rund 200 eine persönliche Ein- ladung enthielten. Nach und nach professio- nalisierte der Auktionator den Katalog und gab Anzeigen in Auftrag, mit denen er in Bern, Zürich, Basel, Solothurn, Thun, Biel und Langenthal für sein Haus warb. Von Beginn an war das Angebot des Aukti- onshauses Dobiaschofsky preislich breit auf- gestellt. Das Spektrum reichte von 150 bis zu mehreren zehntausend Franken für ein Ölgemälde. In den Katalogvorworten wurde diese pekuniäre Diversität wiederholt be- tont. Im Rahmen der Kundenpflege führte Hans Dobiaschofsky ein Karteikartensystem mit Namen, Adressen, verkauften Werken und eigenen Notizen. Jedes für die Auktion vor- gesehene Werk erhielt einen Code. Sujet, Masse, Einlieferungsdatum und weitere Merkmale wurden auf ein Band gesprochen und später von der Sekretärin abgetippt, die anschliessend auch eine Gesamtliste der Ob- jekte anfertigte. Ein Mitarbeiter ergänzte die Notizen mit Werkbeschreibungen und An- gaben zur künstlerischen Urheberschaft. Be- merkenswert war, dass Hans Dobiaschofsky fast alle Arbeiten im Alleingang bestritt. Bis 1967 wurden die Katalog-Cover in Schwarzweiss gedruckt, danach erschie- nen sie mehrfarbig, wofür sich Hans Dobia- Auktionsauftrag von 1959. Auktionsabrechnung von 1959.

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