DOBIASCHOFSKY -Fondée en 1923

XXII Muri bei den zeitgenössischen Malern. Bei den internationalen Werken sind Künstler wie Maurice Utrillo, Arman, Karl Hagemeis- ter, Gustave Loiseau, Jean Alexandre Fal- guière und andere anzutreffen. Marius Heer ist eng mit Kunst aufgewach- sen. Seine Mutter sammelte im kleinen Rah- men Antiquitäten, ausgewählte Möbel und Gemälde. Zu den Auktionen in Luzern, Zü- rich und Bern nahm sie den Neunjährigen ab und zu mit, was ihn sicherlich geprägt hat. Bald begann er selbst in bescheidenem Mass zu kaufen und zu verkaufen, und so verdiente er sich bereits als Zwöl¥ähriger das erste Taschengeld. Von der Auktions- welt war er stark beeindruckt, was ihn letzt- lich auch zu seiner späteren Berufung ge- führt haben dürfte. Marius Heer wuchs nach und nach in den Kunsthandel hinein. Geboren 1954, ver- brachte er seine Jugend- und Schulzeit in St. Niklausen bei Luzern. Danach war die Stiftsschule in Engelberg angesagt. Spä- ter besuchte er eine Handels- und Hotel- fachschule und bildete sich an der Cornell University in Ithaca, New York, weiter. An- schliessend besetzte er Führungspositionen im internationalen Hotelmanagement in Brasilien, Genf, Panama und Palau (Mikro- nesien). Mit 31 Jahren, nach erfolgreicher Eröffnung eines Resorts in Palau, machte er sich grundlegende Zukunftsgedanken: «Ich wollte nicht mit 65 Jahren mit zwei Koffern in die Schweiz zurückkommen, ohne etwas Eigenes erarbeitet zu haben.» Und dann öffnete sich unversehens eine Tür? Genau. Es war bei einer Vorbesichtigung im Berner Auktionshaus Stuker am Samstag, 29. Oktober 1988. Da meinte jemand so ne- benbei, es gebe einweiteres Berner Auktions- haus, das an diesem Tag seine letzte Auktion durchführe. Und in der Tat, das interessierte Marius Heer so sehr, dass er just zwei Stunden später mitten in der Nachmittagsauktion des ihm bis dahin unbekannten Auktions- hauses sass. Der Vermerk im Katalog deu- tete darauf hin, dass es sich um die letzte Auktion handelte, nachdem kein valabler Nachfolger hatte gefunden werden kön- nen. Auktionator Dobiaschofsky ermunter- te den vollbesetzten Saal wiederholt, von dieser Gelegenheit zu profitieren und auf- zukaufen, was zur Verfügung stand. Marius Heer notierte sich die erzielten Preise und kam zum Schluss, dass, nachdem man pro forma alles zugeschlagen hatte, auch ein bedeutsamer Umsatz erzielt worden sein musste. Und er dachte sich: «Was Herr Do- biaschofsky kann, kann auch ich!» Im Anschluss an die Versteigerung suchte Marius Heer das Gespräch mit dem Auktio- nator und bekundete sein Interesse am Be- trieb. Eine Besprechung wurde für den da- rauffolgenden Montag vereinbart, und die Verhandlungen nahmen ihren Lauf. Noch im Dezember gleichen Jahres war die Überga- be unter Dach und Fach. Marius Heer

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