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"Johanna Lahmeyer in der Tracht eines Burgfräuleins".
Öl auf Leinwand, auf Hpl., sig. u.l. sowie dat. "MDCCCLX" (fehlende Endziffern XVI wohl übermalt) (1876) u. betitelt o.l.,
118x66,5 cm
Ausstellung: VIII. Grosse Jahres-Ausstellung, Künstlerhaus, Wien, 24. März - 10. Juni 1877; Salon Schulte, Düsseldorf, Dezember 1877 (wohl unsere Fassung oder WV-Nr. 600).
Literatur: Oskar Berggruen, Die Jahresausstellung im Wiener Künstlerhaus, in: Kunst-Chronik. Beiblatt zur "Zeitschrift für bildende Kunst", Nr. 12, Berlin/Leipzig/Wien 9. Mai 1877, Sp. 490f.; Über ein Porträt im altdeutschen Kostüm und "Träumerei" im Salon Schulte, Düsseldorf (o.A.), in: Kunst-Chronik. Beiblatt zur "Zeitschrift für bildende Kunst", Nr. 13, Berlin/Leipzig/Wien, 27. Dezember 1877, Sp. 179f.; Klaus Zimmermanns, Friedrich August von Kaulbach 1850-1920. Monographie und Werkverzeichnis, München 1980, S. 267, Nr. 599 (mit Abbildung S. 162).
Als 17-Jähriger erhielt Friedrich August von Kaulbach Mal- und Zeichenunterricht von seinem Vater Friedrich, dem Hofmaler von König Georg V. in Hannover. Ab 1867 studierte der Deutsche unter August von Kreling und Karl Raupp an der königlichen Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Anschliessend arbeitete er einige Jahre im väterlichen Atelier, zog 1872 nach München und schrieb sich an der dortigen Akademie ein. Im Folgejahr wurde er Mitglied sowohl des Münchner Künstlervereins als auch der von Franz von Lenbach und Lorenz Gedon gegründeten Künstlergesellschaft "Allotria". 1882 ernannte man ihn zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste, der er 1886-1892 als Direktor vorstand. In seinem eigenen künstlerischen Schaffen widmete er sich in erster Linie einer an den Altmeistern geschulten Porträtmalerei. Neben Konterfeis von Familienmitgliedern und Freunden schuf von Kaulbach hauptsächlich Damen- und Kinderbildnisse des Grossbürgertums sowie Auftragsarbeiten für Prinzregent Luitpold von Bayern und die Prinzessinnen von Hessen. Neben Franz von Lenbach und Franz von Stuck zählte Friedrich August von Kaulbach zu den sogenannten Münchner Malerfürsten und zu den namhaftesten Porträtisten seiner Zeit.
Das Bildnis von Johanna Lahmeyer zeigt die Schwägerin des Malers im historischen Kostüm, das sie im Februar 1876 anlässlich des Münchner Künstlerfaschingsfestes im Odeon getragen hat. Lahmeyer stand dem Maler im Anschluss an das Ereignis Modell.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.