Eclipse (405).
Acryl und Airbrush auf Lwd.,
sig. u. dat. 1968 u.r., verso num. E-405,
178x132 cm, ungerahmt
Xanti Schawinsky stammte aus einer polnisch-jüdischen Familie. In jungen Jahren verliess er die Schweiz, absolvierte 1921-1923 in Köln eine Ausbildung in einem Architekturbüro und besuchte die Kunstgewerbeschule in Berlin. 1924 trat er ins Staatliche Bauhaus in Weimar ein, wo er sich Oskar Schlemmers Bühnenabteilung anschloss. Mit dem Umzug nach Dessau setzte er sich vermehrt mit Malerei und experimenteller Fotografie auseinander. 1930 wurde Schawinsky Leiter der grafischen Abteilung am städtischen Hochbauamt in Magdeburg. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er 1933 nach Italien, wo er sich verschiedentlich als Werbegrafiker betätigte. 1936 engagierte ihn der Kunsttheoretiker Josef Albers als Dozent für Farbenlehre am Black Mountain College in North Carolina. Drei Jahre später erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft und zog 1941 nach New York, wo er in erster Linie als Maler tätig war. Ab 1961 hielt er sich zeitweilig wieder in Europa auf, richtete sich einen Zweitwohnsitz im italienischen Oggebbio am Lago Maggiore ein und nahm an diversen Ausstellungen in Deutschland teil.
Das vorliegende Werk zählt zu den so genannten Eclipse-Bildern, einer Werkserie aus Xanti Schawinskys späten Schaffensjahren. 2014 äusserte sich Benjamin Schawinsky, ein entfernter Verwandter des Künstlers, zur Entstehung der Serie wie folgt: "As he experienced a total solar eclipse in the mountains of Canada he began the series: Eclipse. This is the expression of the sun and shadow upon the rocks; the bones of our planet."