"Cihelna" (Ziegelfabrik).
Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. (19)22 u.r.,
70x90 cm
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Provenance: Milan Heidenreich Collection; Private property,
Switzerland.$Expertise: Jiri Hlusicka, Brno, March 10, 1996 (with addendum dated May 15, 2008).
Literature: Galerie Pallas (ed.), Sima, Styrsky, Toyen, Prague 1994, p. 79 (illustrated on a full page).
At the beginning of his artistic career, Frantisek Foltyn dealt with both, expressionism and cubism. He also studied the works of Paul Cézanne and thus found his entirely own path to abstraction. This painting bears witness to this. The factory complex, depicted in a landscape, is broken down into geometric and organic shapes. The attached report by Jiri Hlusicka confirms this fact. According to him, the work was created between 1921 and 1924, when Foltyn stayed in Eastern Slovakia and what was then Carpathian Ukraine.
Provenienz: Sammlung Milan Heidenreich; Privatbesitz, Schweiz.
Expertise: Jiri Hlusicka, Brünn, 10. März 1996 (mit Nachtrag vom 15. Mai 2008).
Literatur: Galerie Pallas (Hrsg.), Sima, Styrsky, Toyen, Prag 1994, S. 79 (mit ganzseitiger Abbildung).
Frantisek Foltyn, Protagonist der tschechischen Avantgarde, gilt als einer der einflussreichsten Künstler der abstrakten Kunst der Klassischen Moderne seines Heimatlandes. Nach einer Ausbildung zum Porzellanmaler nahm er 1913 ein Studium an der Prager Kunstgewerbeschule bei Arnost Hofbauer und Emanuel Dite auf, das jedoch durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Nach 1918 wandte sich Foltyn zunächst dem Expressionismus und dem Kubismus zu und war Mitbegründer der Brünner Künstlergruppe "Gruppe der bildenden Künstler". Sein Frühwerk wird der Neuen Sachlichkeit zugeschrieben und ist durch Bildthemen mit einer sozialen Note sowie der Auseinandersetzung mit dem "Primitivismus" gekennzeichnet. 1923 reiste der Künstler in die französische Metropole und studierte an der Académie Julian und an der Académie de la Grande Chaumičre. Durch den langjährigen Aufenthalt in Paris und der progressiven Kunstszene ebenda veränderte sich auch Foltyns Oeuvre. Fortan wandte sich der Tscheche mittels geometrischer und biomorpher Formen der Abstraktion zu und wurde Mitglied der Künstlergruppen "Cercle et Carré" und "Abstraction-Création". Mit seiner Rückkehr nach Brünn Mitte der 1930er Jahre hielt der Realismus wieder Einzug in sein Oeuvre.
Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere setzte sich Frantisek Foltyn sowohl mit dem Expressionismus und dem Kubismus als auch mit dem Oeuvre von Paul Cézanne auseinander und fand somit auf ganz eigene Weise zur Abstraktion. Davon zeugt das vorliegende Gemälde, in welchem die gezeigte Landschaft mit dem Fabrikkomplex im Zentrum sowohl in geometrische als auch in organische Formen zerlegt ist. Das beiliegende Gutachten von Jiri Hlusicka bestätigt diesen Umstand. Ihm gemäss entstand die Arbeit zwischen 1921 und 1924 und damit in jenen Jahren, als sich Foltyn in der Ostslowakei und der damaligen Karpatenukraine aufhielt.