Und Werkstatt - And Workshop
Kaiser Franz I. von Österreich.
Öl auf Leinwand, doubliert,
93x73 cm
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Provenance: Art dealer, Basel; private property, Switzerland.
We would like to thank Georg Lechner, Belvedere, Vienna, for his confirmation via email that the present painting was created by Martin van Meytens with the assistance of members of his workshop.
The portrait on offer features the Emperor Franz I Stephan, who was married to Empress Maria Theresa, as he was often depicted by Martin van Meytens in the workshop. The prestigious semi-figure portrait captures the ruler in one of his magnificent robes with the Order of the Golden Fleece around his neck and a crown beside him. The carefully styled full-bottomed wig and the detailed rendering of the brocade fabric testify to van Meyten's virtuosity as an enamel and miniature painter.
Provenienz: Kunsthandel, Basel; Privatbesitz, Schweiz.
Wir danken Georg Lechner, Belvedere, Wien, für seine Bestätigung per Email, dass es sich beim vorliegenden Gemälde um ein Werk von Martin van Meytens unter Mitwirkung von Mitarbeitern handelt.
Martin van Meytens, kaiserlicher Porträtmaler am Wiener Hof und bevorzugter Künstler von Kaiserin Maria Theresia, entstammte einer weit verzweigten flämischen Künstlerdynastie, die seit dem 16. Jahrhundert als Hofmaler in verschiedenen Ländern Europas tätig gewesen war. Zusammen mit seinem Verwandten George Desmarées erhielt van Meytens zunächst eine Ausbildung bei seinem Vater, der eine eigene Malschule führte. 1714 reiste er nach England, wo er die Porträtgemälde Anthonis van Dycks studierte und sich die Technik der Emailmalerei aneignete. 1717 wurde er Schüler des in Paris tätigen Emailmalers Charles Boit, den er auf eine Reise nach Dresden begleitete und dort für August den Starken arbeitete. In Frankreich entwickelte sich van Meytens zum tüchtigen Miniaturmaler, der unter anderem 40 Emailbildnisse für Zar Peter den Grossen anfertigte. 1721-1723 hielt sich der Künstler in Wien und anschliessend mehrere Jahre in Italien auf. 1731 erfolgte seine Niederlassung in Wien, wo man ihn 1732 zum kaiserlichen Kammermaler ernannte. Unter der Herrschaft von Maria Theresia erreichte van Meytens den Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere und wurde 1759 Direktor der Wiener Kunstakademie. Als Mitarbeiter eines bedeutenden, von seinem Verwandten und Schüler Sophonias de Derichs geleiteten Werkstattbetriebes schuf er repräsentative Einzel- und Gruppenporträts der Kaiserin, ihrer Familie und ihres Hofstaates. Sein Stil vereint Elemente des französischen Hochbarocks und des Rokoko mit Reminiszenzen an seine niederländische und englische Ausbildung sowie an seine langjährige Tätigkeit als Miniaturmaler.
Das angebotene Porträt zeigt den Gatten der Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Franz I. Stephan, wie er oft von Martin van Meytens im Rahmen des Werkstattbetriebes dargestellt wurde. Das repräsentative Halbfigurenbildnis hält den Regenten in einer seiner prächtigen Roben mit dem Orden vom Goldenen Vlies um den Hals und einer Krone neben sich fest. Die sorgfältig coiffierte Allongeperücke und die detailreiche Wiedergabe des Brokatstoffes zeugen von van Meytens Virtuosität als Email- und Miniaturmaler.