A139 ne A120
Küstenlandschaft mit Segelschiffen und Fischmarkt.
Öl auf Eichenholz, sig. u. undeutl. dat. 16(..) u.r., verso a. Etikett bez. "Adm Willaerts pinxit",
32,5x64,5 cm
Provenienz: Galerie Marguerite Schulthess, Basel, 1938 (dort datiert 1642); Privatbesitz, Schweiz.
Das vorliegende Gemälde ist beim RKD, Den Haag, als eigenhändige Arbeit von Adam Willaerts registriert (Archiv-Nr. 235′853).
Adam Willaerts, später Dekan der Lukasgilde, trat erstmals 1602 mit der Bemalung der Orgeltüren im Utrechter Dom an die Öffentlichkeit. Der Vater dreier ebenfalls als Maler tätiger Söhne schuf hauptsächlich Landschaftsbilder und Seestücke, darunter Gemälde von historisch bedeutenden Seeschlachten wie etwa jener von Gibraltar. Neben fantastischen Schiffbrüchen bei hohem Wellengang sind in seinem Oeuvre auch sanfte, kleinformatigere Strandansichten mit Burgen und ansteigenden Felsformationen zu finden. Sind Willaerts frühen Darstellungen noch ganz dem Stil eines Hendrik Vroom verpflichtet, lassen die Detailfreude und die humorvollen Staffagen seiner späteren Werke an Jan Brueghel oder Joost de Momper denken. Der Ausgewogenheit der Verhältnisse zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund sowie der traditionellen Farbpalette blieb der Künstler jedoch stets treu. Bekannt ist Willaerts ausserdem als Maler der Hintergründe von Willem Ormeas (1611-1673) Fischstillleben - eine Tradition, die sein Sohn Abraham weiterführte. Unter König Christian IV. wurde er zudem mit der Ausstattung des dänischen Schlosses Kronborg betraut, das in Shakespeares "Hamlet" als Schauplatz diente.
Motive der eigenen Heimatstadt erscheinen im Oeuvre von Adam Willaerts nicht selten. In der vorliegenden Darstellung präsentiert er das 1830 geschleifte Manenburg-Bollwerk mit dem Servaas-Tor in Utrecht. Scharfsinnig beobachtete und dem Gemälde akribisch einverleibte Szenen wie etwa das Fischertreiben am Ufer mit dem zur Schau gestellten Fang oder die beiden Schäfer mit ihrer Herde im Hintergrund bereichern das Werk um eine lebhaft-narrative Komponente. Rote, grüne und blaue Akzente sorgen zudem für eine Auffrischung der für die damalige Zeit charakteristischen tonalen Farbgebung.
Wir danken Laurens Schoemaker, RKD, Den Haag, für die Bestätigung und seine Zusatzinformationen.
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