Eisvergnügen mit Schlittschuhläufern und einem Eisfischer.
Öl auf Eichenholz, sig. "Louis Verwee" u. bez. "figures par Eug. Verboeckhoven"
sowie dat. 1851 u.l.,
58x80 cm
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Louis Pierre Verwee, verliess vorzeitig die Schule, um an der Kunstakademie seiner Heimatstadt unter Jean-Baptiste de Jonghe zu studieren. Anschliessend lernte er bei dem bekannten Tiermaler Eugène Joseph Verboeckhoven in Genf, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Reisen ins nahe Ausland prägten sein künstlerisches Schaffen. Verwee schuf zahlreiche Landschaften mit Wäldern und Auen, deren stilistische Nähe zu seinem Lehrer Verboekhoven in der Folge häufig zu Verwechslungen führten. Später malte er im Stil von Andreas Schelfhout und Barend Cornelis Koekkoek, deren Winterlandschaften und Eisvergnügen er adaptiere. Ab 1837 widmete er sich fast ausschliesslich dieser Gattung. Seine stimmungsvollen Kompositionen schuf er mit einer Palette von hellen Blau- und metallischen Grautönen, wobei Verboeckhoven bzw. Florent Willems oftmals die Figurenstaffage ausführten.
Das angebotene Werk besticht durch seine vielfigurige und anekdotische Darstellung sowie durch die atmosphärische Wiedergabe der Landschaft. Es steht in der Tradition der holländischen Gattung von "Eisstücken" und im Zusammenhang mit der so genannten Kleinen Eiszeit, die seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert bis um 1885 in Europa herrschte. Die von Seefahrt und Landwirtschaft geprägte Gesellschaft nahm diese Klimaveränderung als Leitthema für ihre Kultur auf, die auch in diesem Gemälde eindrucksvoll wiedergegeben ist.